So funktioniert Glasfaser

So funktioniert Glasfaser
Glasfaser ist nicht gleich Glasfaser – verschiedene Standards und Technologien entscheiden über Geschwindigkeit, Stabilität und Zukunftssicherheit Ihrer Internetverbindung. Hier erklären wir alle wichtigen Begriffe und zeigen, warum nur FTTH wirklich echte Glasfaser ist und alle Vorteile der Technologie nutzbar macht.

FTTH – Der Goldstandard für Glasfaser-Internet
Fiber to the Home bringt die Glasfaserleitung direkt bis in Ihre Wohnung. Mit Bandbreiten bis 2,5 Gbit/s und höher übertrifft FTTH alle anderen Breitbandtechnologien. Anders als DSL (maximal 250 Mbit/s) oder Kabel (bis 1 Gbit/s, aber schwankend) liefert FTTH konstante Spitzengeschwindigkeiten ohne Leistungseinbußen bei hoher Netzlast. Die Technologie steigert nachweislich Immobilienwerte und ist unempfindlich gegen elektromagnetische Störungen.

FTTH und FTTB – Nur ein Standard ist echte Glasfaser
Der entscheidende Unterschied liegt in der letzten Strecke der Verbindung. FTTB endet im Gebäudekeller und nutzt alte Kupferleitungen für die Hausverkabelung, was Geschwindigkeit und Stabilität begrenzt. FTTH führt die Glasfaser dagegen direkt zum Teilnehmeranschluss in der Wohnung und ermöglicht maximale Bandbreiten ohne Kupfer-bedingte Einschränkungen. Nur FTTH schöpft das volle Potenzial der Glasfasertechnologie aus.

FTTC verstehen – Hybrid-Technologie mit engen Grenzen
Fiber to the Curb kombiniert Glasfaser mit Kupferleitungen und erreicht maximal 250 Mbit/s über VDSL. Das Glasfaserkabel endet am Verteilerkasten auf der Straße, der Rest der Strecke wird über eine bestehende Telefonleitung überbrückt. Je weiter das Gebäude vom Verteilerkasten entfernt ist, desto schwächer wird das Signal. Als Übergangstechnologie war FTTC sinnvoll, gilt aber nicht mehr als zukunftssicher – Kupfernetze sollen bis 2030 abgeschaltet werden.

Download, Upload und Ping richtig verstehen
Diese drei Werte entscheiden über Ihre Internetqualität. Download-Geschwindigkeiten über 250 Mbit/s ermöglichen 4K-Streaming für mehrere Personen gleichzeitig. Upload-Raten über 75 Mbit/s unterstützen professionelle Anwendungen wie Cloud-Backups und Videokonferenzen. Ping-Werte unter 10 ms sorgen für verzögerungsfreies Gaming und flüssige Videocalls. Glasfaser liefert in allen drei Kategorien Spitzenwerte und bietet auf Wunsch auch symmetrische Bandbreiten.

Glasfaser-Geschichte – Von der Erfindung zur Revolution
Die moderne Glasfasertechnologie entstand durch internationale Forschungsarbeit. Charles K. Kao bewies 1966 die Machbarkeit verlustarmer Glasfaserverbindungen und erhielt dafür 2009 den Nobelpreis. Deutsche Pioniere wie Manfred Börner meldeten 1965 erste Patente zur Datenübertragung über Lichtwellenleiter an. Das erste öffentliche Glasfaserkabel zwischen Frankfurt und Darmstadt (1981) machte Deutschland zum europäischen Vorreiter.

Datenübertragung per Lichtsignale verstehen
Glasfaserkabel übertragen Daten als Lichtimpulse durch Totalreflexion. Optische Sender wandeln digitale Informationen in Lichtsignale um, die im Glasfaserkern nahezu verlustfrei über große Distanzen geleitet werden. Am Zielort konvertiert ein Glasfasermodem die Lichtsignale zurück in elektrische Daten. Diese Technologie ermöglicht Gigabit-Geschwindigkeiten und ist immun gegen elektromagnetische Störungen. Glasfaserleitungen lassen sich problemlos durch Austausch der aktiven Komponenten aufrüsten.

Glasfaser als Zukunftstechnologie
Keine andere Technologie bietet vergleichbare Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit. Forscher übertragen bereits über 400 Terabit pro Sekunde über handelsübliche Glasfaserleitungen. Die physische Infrastruktur bleibt jahrzehntelang nutzbar, während aktive Komponenten bei Bedarf aufgerüstet werden. Glasfasernetze verbrauchen deutlich weniger Energie als Kupfer-basierte Systeme und unterstützen alle Zukunftsanwendungen von Virtual Reality bis Smart Cities.