Zum Hauptinhalt springen

Glasfaser-Geschichte: Die Entwicklung einer revolutionären Technologie

Die Glasfasertechnologie ist das Rückgrat der modernen Telekommunikation. Mit ultraschnellen Datenübertragungen und hoher Zuverlässigkeit prägt sie unseren digitalen Alltag. Doch wie begann diese technologische Revolution? Und wer sind die Erfinder dieser bahnbrechenden Technologie? Werfen Sie mit uns einen Blick auf die faszinierende Geschichte der Glasfaser. 

Nahaufnahme eines leuchtenden Glasfaserkabels mit ausstrahlenden Lichtstrahlen.

Glasfaser ist die Grundlage des Internets der Zukunft. Die Technologie selbst wurden aber schon in den 1960er-Jahren erfunden.

Die Anfänge der Glasfasertechnologie

Die Idee, Licht als Transportmedium für Daten zu nutzen, reicht ins 19. Jahrhundert zurück. Zahlreiche Pionierleistungen bildeten die Grundlage für die heutige Glasfasertechnologie. 

Erste Experimente mit Lichtwellenleitern 

  • Daniel Colladon (1840): Der Schweizer Physiker leitete Licht durch einen Wasserstrahl und demonstrierte damit das Prinzip der Totalreflexion. Seine Forschung legte den Grundstein für spätere Entwicklungen. 
  • John Tyndall (1854): Der irische Physiker zeigte, wie Licht in einem gebogenen Medium geführt werden kann. Damit war das Konzept der Lichtwellenleiter erstmals sichtbar. 

Erste kommerzielle Glasfaserkabel 

  • 1960er-Jahre: Wissenschaftlern gelang es, Glasfaserkabel so zu produzieren, dass sie Lichtsignale über größere Entfernungen übertragen konnten. 
  • 1970 bei Corning Glass Works (USA): Das Team um Robert Maurer, Donald Keck und Peter Schultz entwickelte eine Glasfaser mit geringer Lichtdämpfung, ideal für die Telekommunikation. Diese Innovation gilt als Durchbruch für die moderne Glasfasertechnologie.

      Deutsche Beiträge zur Glasfaserentwicklung 

      • Manfred Börner (1965): Der deutsche Ingenieur meldete ein Patent zur Datenübertragung via Lichtwellenleiter an und ebnete damit den Weg für die spätere Nutzung in der Telekommunikation. 
      • 1970er-Jahre: Die Deutsche Post (später Deutsche Telekom) initiierte wichtige Forschungs- und Pilotprojekte, um Glasfaserleitungen im Telefonnetz einzusetzen. 
      • Erstes öffentliches Glasfaserkabel (1981): Die Strecke zwischen Frankfurt und Darmstadt machte Deutschland zu einem Vorreiter des Glasfaserausbaus in Europa.

          Meilensteine der Glasfaser-Entwicklung

          • 1970er-Jahre: Telekommunikation als Treiber 
            Dank der verlustarmen Fasern von Corning kam Glasfaser erstmals in Kommunikationsnetzen zum Einsatz und löste schrittweise Kupferleitungen ab. 
          • 1980er-Jahre: Ausbau von Glasfasernetzen 
            Große Städte und länderübergreifende Netze profitierten von den hohen Übertragungsraten und der Stabilität der Glasfaser. Daten konnten nun schneller und zuverlässiger über weite Distanzen gesendet werden. 
          • 2000er-Jahre: Glasfaser für Privathaushalte 
            Mit FTTH (Fiber to the Home) erreichte die Glasfaser auch den privaten Bereich. Highspeed-Internet in Wohnhäusern wurde Realität, was Streaming, Cloud-Dienste und Online-Gaming enorm befördert. 

          Wer hat Glasfaser erfunden?

          Die moderne Glasfaser ist das Ergebnis einer internationalen Zusammenarbeit von Forschern und Ingenieuren. Zu den wichtigsten Wegbereitern zählen: 

          • Manfred Börner – Deutscher Pionier
            Patentierte 1965 ein Verfahren zur Datenübertragung über Lichtwellenleiter.
            Trug maßgeblich zur Etablierung der Glasfaser in der Telekommunikation bei. 
          • Charles K. Kao – „Vater der Glasfaser“ 
            Belegte 1966, dass Glasfasern mit minimalem Lichtverlust als Kommunikationsmedium verwendet werden können.
            Erhielt 2009 den Nobelpreis für Physik für seine bahnbrechende Forschung. 
          • Robert Maurer, Donald Keck, Peter Schultz
            Entwickelten 1970 bei Corning Glass Works die erste Glasfaser mit sehr geringer Dämpfung.
            Ihre Arbeit gilt als Grundstein für die heutige Glasfasertelekommunikation.

          Deshalb ist Glasfaser so wichtig

          Die Erfindung der Glasfaser hat die Telekommunikation weltweit revolutioniert. Gegenüber Kupferleitungen bringt sie entscheidende Vorteile: 

          • Hohe Geschwindigkeit: Große Datenmengen werden nahezu in Lichtgeschwindigkeit übertragen – unerlässlich für Streaming, Cloud-Anwendungen und Online-Gaming. 
          • Minimaler Datenverlust: Lichtsignale bleiben über große Entfernungen nahezu verlustfrei. Das sorgt für eine stabile und zuverlässige Verbindung. 
          • Nachhaltigkeit: Glasfasernetze brauchen deutlich weniger Verstärker, Sendestationen und andere Elektronik als Datennetze auf Kupferbasis. Damit hilft die Technologie, Energie zu sparen. 
          • Zukunftssicherheit: Glasfaser ist auf stetig steigende Anforderungen ausgelegt und lässt sich technisch weiter aufrüsten. Damit ist sie bestens gerüstet für die digitale Zukunft.

          Glasfaser – Eine Erfindung, die die Welt verbindet

          Die Glasfaser-Geschichte zeigt, wie Wissenschaftler und Ingenieure in den vergangenen Jahrhunderten eine Technologie erschufen, die heute die globalen Kommunikationsnetze dominiert. Von frühen Experimenten im 19. Jahrhundert über bahnbrechende Entwicklungen in den 1970er-Jahren bis hin zum flächendeckenden Glasfaserausbau in den letzten Jahrzehnten – die Erfolgsgeschichte dieser Technik ist beispiellos.