Glasfaser oder Kabel: Was ist die bessere Wahl?
Glasfaser ist Kabelanschlüssen klar überlegen – in Geschwindigkeit, Stabilität und Zukunftssicherheit. Während beide Technologien heute verfügbar sind, punktet Glasfaser langfristig durch nahezu unbegrenzte Bandbreiten, zuverlässigere Verbindungen und einen höheren Investitionsschutz. Privatpersonen und Unternehmen profitieren gleichermaßen davon, jetzt auf diese leistungsstarke Infrastruktur zu setzen.

Gerade beim Streaming von hochauflösenden Filmen in Zeiten, in denen viele Nachbarn auch online sind, zeigt Glasfaser seine deutliche Überlegenheit im Vergleich zu vielen Kabel-Internet-Installationen.
Warum Glasfaser besser ist als Kabel
Höhere Geschwindigkeiten und symmetrische Bandbreiten
Mit einem Glasfaseranschluss (FTTH – Fiber to the Home) sind Download- und Upload-Geschwindigkeiten von bis zu 2,5 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) und mehr möglich. Anders als bei vielen Kabelanschlüssen, die oft nur hohe Download-Raten ermöglichen, bietet Glasfaser auf Wunsch auch symmetrische Bandbreiten – der Upload ist genauso schnell wie der Download. Doch selbst ohne Upload-Boost-Option bieten die Tarife der Deutschen GigaNetz schon Datenraten-Raten zwischen 75 Mbit/s und 1,25 Gbit/s, während Kabelinternet höchstens 50 Mbit/s liefert.
Vorteil: Besonders relevant für Homeoffice, Videokonferenzen, große Cloud-Uploads (z. B. Backups) und alle Anwendungen, bei denen Daten in beide Richtungen schnell übertragen werden sollen.
Im Vergleich: Kabelinternet kann in Sachen Upload meist nicht mithalten, weil die angebotene Bandbreite zum Hochladen deutlich niedriger ausfällt.
Stabile Verbindung unabhängig von der Nutzeranzahl
Glasfaseranschlüsse gewährleisten eine dedizierte Leitung, da das Signal per Lichtwellen direkt zum Endkunden gelangt. Es gibt keine Geschwindigkeitseinbrüche, da die Bandbreite nicht durch andere Nutzerinnen und Nutzer auf der gleichen Leitung beeinflusst wird (kein „Shared Medium“).
Kabel: Bei Kabelinternet (Koaxialkabel) teilen sich mehrere Haushalte eine Leitung, was besonders zu Stoßzeiten – abends oder an Wochenenden – zu deutlich wahrnehmbaren Einbrüchen bei der Datenübertragungsrate führen kann.
Bessere Latenz (Ping)
Die Latenzzeit, auch Ping genannt, ist bei Glasfasernetzen sehr niedrig. Das liegt vor allem an der direkten und verlustarmen Übertragung über Lichtsignale.
Vorteil: Eine niedrige Latenz ist unverzichtbar für Online-Gaming, Videokonferenzen in Echtzeit oder Remote-Arbeit, für die ein reibungsloser Datenfluss entscheidend ist.
Kabel: Durch die aufwändigere Signalverarbeitung in Koaxialnetzen sind die Latenzzeiten meist höher, was Echtzeit-Anwendungen beeinträchtigen kann.
Zukunftssicherheit
Glasfaserleitungen sind für die Anforderungen des digitalen Zeitalters ausgelegt. Sie können enorme Datenmengen schnell und praktisch verlustfrei übertragen, was im Hinblick auf wachsende Datenbedarfe immer wichtiger wird.
Kabelnetze basieren auf einer Technologie, die ursprünglich für Fernsehsignale entwickelt wurde und stoßen hinsichtlich Bandbreite und Zuverlässigkeit schneller an ihre Grenzen, selbst wenn neuere Standards wie DOCSIS 3.1 zum Einsatz kommen.
Nachteile von Kabelinternet
Geringerer Upload
Da bei Kabelanschlüssen der Schwerpunkt auf dem Download liegt, ist die Upload-Geschwindigkeit oft begrenzt. Wer also häufig große Datenmengen hochlädt oder Videokonferenzen mit vielen Teilnehmern durchführt, spürt schnell die Schwächen klassischer Kabelanschlüsse.
Schwankende Geschwindigkeit
Kabelnetze nutzen ein Shared Medium – mehrere Nutzerinnen und Nutzer teilen sich eine Leitung. Dadurch treten zu Stoßzeiten, wenn viele gleichzeitig online sind, spürbare Leistungseinbußen auf. So können vor allem abends oder an Wochenenden Downloads und Streaming plötzlich deutlich langsamer werden.
Höhere Latenz
Kabelinternet bringt in der Regel eine höhere Latenz mit sich. Real-Time-Services wie Gaming, Voice-over-IP oder anspruchsvolle Cloud-Dienste können darunter leiden, weil hier Reaktionszeiten wichtiger sind als reine Download-Geschwindigkeiten.
Glasfaser: Nachhaltig und energiesparend
Ein oft unterschätzter Aspekt im Glasfaser-Kabel-Vergleich ist der Energieverbrauch. Glasfaser punktet nicht nur mit Leistung, sondern auch mit höherer Energieeffizienz.
Stromverbrauch von Kabelnetzen
Koaxialkabelnetze erfordern eine umfangreiche Verstärkertechnik, um Daten über größere Distanzen übertragen zu können. Diese Verstärker sind entlang der Leitungen installiert und benötigen kontinuierlich Strom. Gerade in dicht besiedelten Gebieten summiert sich der Energiebedarf erheblich, was die Umwelt belastet.
Energieeffizienz von Glasfaser
Bei einem Glasfasernetz erfolgt die Datenübertragung über Lichtsignale, eine aufwendige elektrische Verstärkung ist kaum notwendig. Dadurch sind Glasfasernetze deutlich energieeffizienter und erzeugen weniger Wärmeverlust. Die Technische Hochschule Mittelhessen kommt in einer Untersuchung aus dem Jahr 2022 zu dem Ergebnis, dass Kabelarchitekturen bis zu sechsmal so viel Strom verbrauchen wie Glasfasernetze.
Vorteil: Ein geringerer Energiebedarf führt zu niedrigeren Betriebskosten und reduziert gleichzeitig die Umweltbelastung.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Weniger Stromverbrauch bedeutet auch weniger CO₂-Emissionen – insbesondere, wenn der bezogene Strom nicht aus erneuerbaren Energien stammt. Für umwelt- und kostenbewusste Haushalte und Unternehmen ist ein Glasfaseranschluss daher besonders attraktiv.
Glasfaser vs. Kabel
Die folgende Übersicht stellt die wichtigsten Unterschiede zwischen Glasfaser und Kabelinternet gegenüber und zeigt auf einen Blick die jeweiligen Stärken und Schwächen.
Eigenschaft | Glasfaser | Kabel |
---|---|---|
Eigenschaft: Max. Geschwindigkeit | Glasfaser: Bis zu 2,5 Gbit/s und mehr | Kabel: Bis zu 1 Gbit/s, in der Praxis oft weniger |
Eigenschaft: Upload-Geschwindigkeit | Glasfaser: 75 Mbit/s bis 2,5 Gbit/s | Kabel: Höchstens 50 Mbit/s |
Eigenschaft: Stabilität | Glasfaser: Unabhängig von Nutzeranzahl und Entfernung | Kabel: Schwankungen bei hoher Netzlast |
Eigenschaft: Ping / Latenz | Glasfaser: Sehr niedrig – ideal für | Kabel: Höher als bei Glasfaser, |
Eigenschaft: Technologie | Glasfaser: Direktverbindung über Lichtsignale (zukunftssicher) | Kabel: Ehemalige TV-Netze mit Koaxialkabeln |
Glasfaser ist besser als Kabel
Der Glasfaser-Kabel-Vergleich zeigt eindeutig, dass Glasfaseranschlüsse in Sachen Geschwindigkeit, Stabilität und Energieeffizienz die Nase vorn haben. Kabelinternet kann eine Übergangslösung sein – vor allem dort, wo Glasfaser noch nicht verfügbar ist – doch Glasfaser ist gerade angesichts steigender Anforderungen an Bandbreite und verlässliche Verbindungen deutlich überlegen. Dazu verbessert der Blick auf Umweltfreundlichkeit und Klimaschutz weiter die Bilanz der Technologie.