Recht auf schnelles Internet: Breitband als Grundversorgung
Schnelles Internet ist heute ein unverzichtbarer Bestandteil des Alltags – von der Arbeit im Homeoffice über das digitale Lernen bis hin zur Freizeitgestaltung. Doch was bedeutet es konkret, ein „Recht auf schnelles Internet“ zu haben? In vielen Ländern – und seit Ende 2021 auch in Deutschland – wird Breitband-Internet zunehmend als Teil der Grundversorgung angesehen. Damit rückt das Ziel in greifbare Nähe, dass Bürgerinnen und Bürger unabhängig von Wohnort oder Einkommen Zugang zu einer leistungsfähigen Internetverbindung haben.

Digitale Teilhabe am gesellschaftlichen Fortschritt ist nur dann möglich, wenn alle einen leistungsfähigen Internet-Zugang besitzen.
Warum Breitband-Internet unverzichtbar ist
Breitband-Internet, insbesondere über Glasfaser, ist die zentrale Grundlage für eine zunehmend digital vernetzte Gesellschaft. Es ermöglicht nicht nur schnelles Surfen, sondern ist essenziell für verschiedenste Lebensbereiche:
- Bildung: Digitale Lernplattformen und E-Learning-Angebote erweitern den Unterricht und schaffen mehr Chancengleichheit.
- Arbeit: Homeoffice, Videokonferenzen und Cloud-basierte Anwendungen sind nur mit stabilem Internet reibungslos nutzbar.
- Freizeit: Streaming-Dienste in HD oder 4K, Online-Gaming und Social Media setzen hohe Datenübertragungsraten voraus.
- Wirtschaft: Unternehmen profitieren von Cloud-Diensten, digitaler Kommunikation und effizienter Vernetzung – auch im ländlichen Raum.
Die fortschreitende Digitalisierung macht in allen Lebensbereichen deutlich, wie wichtig eine verlässliche und schnelle Internetanbindung ist. Wer keinen Breitbandanschluss hat, riskiert, von zahlreichen Entwicklungen ausgeschlossen zu werden.
Breitband-Internet als Grundversorgung
In Deutschland gilt seit Dezember 2024 eine gesetzlich festgelegte Mindestgeschwindigkeit für verfügbare Internetanschlüsse. Diese Regelung, verankert im Telekommunikationsgesetz (TKG) und der TK-Mindestversorgungsverordnung, definiert Breitband-Internet als Teil der Grundversorgung – ähnlich wie Strom, Wasser oder Gas.
Die aktuellen Mindeststandards umfassen:
- Download-Geschwindigkeit: Mindestens 15 Megabit pro Sekunde (Mbit/s.)
- Upload-Geschwindigkeit: Mindestens 5 Mbit/s
- Reaktionszeit (Latenz): Maximal 150 Millisekunden
Reichen diese Standards aus?
Die Festschreibung von Mindeststandards für die Internet-Versorgung ist grundsätzlich gut. Die aktuellen Regelungen werden aus den folgenden Gründen jedoch teils heftig kritisiert.
- Nicht zeitgemäße Geschwindigkeit
Viele moderne Anwendungen – von Videostreaming in HD oder 4K bis zu anspruchsvollen Cloud-Diensten – benötigen weitaus höhere Bandbreiten. Selbst in einem Ein-Personen-Haushalt kann eine Geschwindigkeit von 15 Mbit/s schnell an ihre Grenzen stoßen. - Pro-Haushalt-Betrachtung
Die gesetzliche Regelung nimmt den Haushaltsanschluss als Maßstab und berücksichtigt nicht, wie viele Personen dort leben oder wie viele Geräte gleichzeitig online sind. In einem Mehrpersonenhaushalt kann die verfügbare Bandbreite rasch überlastet sein.
Wie Glasfaser die Verfügbarkeit von Breitband verbessert
Glasfaser ist das leistungsstärkste Medium für die Internetversorgung. Gegenüber Kupferleitungen oder Kabelanschlüssen bietet es entscheidende Vorteile:
- Höhere Geschwindigkeiten: Gigabit-Verbindungen sind problemlos möglich.
- Zukunftssicherheit: Die Technologie ist skalierbar und kann steigenden Anforderungen über Jahrzehnte hinweg gerecht werden.
- Geringere Latenz: Besonders bei Videokonferenzen, Online-Gaming und anderen Echtzeitanwendungen ist eine niedrige Latenz unverzichtbar.
- Flächendeckender Ausbau: Insbesondere in Regionen mit schlechter DSL- oder Kabelversorgung ist Glasfaser eine nachhaltige Lösung.
Die Deutsche GigaNetz setzt mit dem Ausbau moderner Glasfasernetze auf zukunftssichere Infrastruktur, damit alle Menschen von stabilem und schnellem Breitband-Internet profitieren können
Die Bedeutung von Breitband-Internet für die Gesellschaft
Ein flächendeckender Zugang zu schnellem Internet hat zahlreiche Vorteile für alle Bevölkerungsgruppen:
- Bildungschancen: Unabhängig vom Wohnort können Schülerinnen und Schüler auf digitale Lerninhalte zugreifen und an Online-Unterricht teilnehmen.
- Wirtschaftswachstum: Unternehmen können dezentral und effizient agieren, was neue Arbeitsplätze schafft und bestehende Standorte stärkt.
- Lebensqualität: Unterhaltung über Streaming, Online-Spiele und digitale Kommunikation erleichtert den Alltag und fördert soziale Kontakte.
- Inklusion: Schnelles Internet vernetzt auch ländliche Regionen stärker mit urbanen Zentren und fördert kulturelle Teilhabe.
Breitband-Internet für alle
Das Recht auf schnelles Internet ist ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg zur digitalen Teilhabe. Doch die aktuell festgelegten Standards sind bei Weitem nicht ausreichend, um die positiven Effekte einer digitalen Gesellschaft für alle nutz- und erlebbar zu machen.