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Mehrfamilienhäuser: So kommt Glasfaser in Ihre Wohnung

Ein Glasfaseranschluss bringt viele Vorteile: Highspeed-Internet, stabile Verbindungen und Zukunftssicherheit. Doch wie gelangt das Glasfaserkabel in einem Mehrfamilienhaus oder in einer Mietwohnung eigentlich in Ihre vier Wände? Hier erklären wir den genauen Ablauf von der Installation bis zur Nutzung. Außerdem beleuchten wir, welche Rolle die Hausverwaltung oder Eigentümerinnen und Eigentümer dabei spielen und warum Glasfaser für Mietswohnungen besonders interessant ist

Glasfaseranschlussdose mit eingestecktem orangefarbenem Kabel neben einer Steckdose.

In Mehrfamilienhäusern bekommt jede Wohnung ihren eigenen Glasfaser-Teilnehmeranschluss (GF-TA).

Glasfaser im Mehrfamilienhaus: Vom Bürgersteig in Ihr Zuhause 

In Mehrfamilienhäusern wird die Glasfaserarchitektur so geplant, dass jede Wohneinheit eine vollwertige und voneinander unabhängige Anbindung erhält. Im Unterschied zu älteren Kupfer- oder Koaxialleitungen, die sich mehrere Parteien teilen, bleibt die Geschwindigkeit bei Glasfaser in jeder Wohnung stabil und hoch. 

Damit Ihre Wohnung vom Glasfasernetz profitiert, wird das Kabel zunächst vom öffentlichen Netz bis zur Hauswand unterirdisch verlegt, um Vorgärten oder Grünflächen zu schonen. Anschließend erfolgt die Installation im Gebäudeinneren: 

Installation des Hausübergabepunktes (HÜP) 

Der HÜP bildet den zentralen Zugangspunkt für Glasfaser im Gebäude. Er wird meist im Keller oder Hauswirtschaftsraum installiert, nahe den übrigen Versorgungsleitungen wie Strom oder Wasser. Von dort aus verteilen sich die Glasfaserkabel in alle Wohneinheiten. 

Vorteile: 

  • Unabhängige Anschlüsse für jede Wohnung 
  • Keine geteilte Bandbreite wie bei Kupfer- oder Koaxialkabeln 
  • Höchste Geschwindigkeiten und zuverlässige Verbindungen 

Verkabelung in die Wohneinheiten 

Vom HÜP aus werden die Glasfaserkabel direkt in jede Wohnung geführt. Für die Verlegung nutzt man entweder bereits vorhandene Kabelkanäle oder verlegt Leitungen in unauffälligen Aufputzkanälen. Ziel ist es, bauliche Eingriffe sowie Staub- und Lärmbelästigungen möglichst gering zu halten. 

  • Kostenlose Verkabelung während der Ausbauphase: 
    Mieterinnen und Mieter können den Glasfaseranschluss während der Ausbauphase kostenfrei in ihre Wohnung legen lassen – vorausgesetzt, sie schließen rechtzeitig einen Vertrag ab. 
  • Glasfaser-Teilnehmeranschlussdose (GF-TA): 
    In der Wohnung endet das Glasfaserkabel an der GF-TA, die meistens in der Nähe einer Steckdose im Flur, Wohnzimmer oder Arbeitszimmer installiert wird. Dort wird ein Glasfasermodem (ONT) angeschlossen, das die optischen Signale aus der Glasfaser in elektrische Signale für Ihren Router umwandelt. 

Glasfaser für Mietswohnungen: Das müssen Sie wissen

Laut Paragraph 134 des Telekommunikationsgesetzes (TKG) müssen Vermieterinnen und Vermieter die Verlegung eines Glasfaseranschlusses dulden, sofern sie zumutbar ist. Die Deutsche GigaNetz übernimmt auf Wunsch die Abstimmung mit Hausverwaltung oder Eigentümerinnen und Eigentümern und koordiniert den Einbau. 

Schritte zur Installation in Mietwohnungen: 

  1. Beauftragung durch die Mieterin oder den Mieter 
  2. Abstimmung mit der Hausverwaltung bzw. Eigentümerin/Eigentümer 
  3. Installation des HÜP im Gebäude 
  4. Verlegung der Glasfaserleitung in die jeweilige Wohneinheit 

      Vorteile eines Glasfaseranschlusses für Mehrfamilienhäuser

      Mit einer Glasfaseranbindung profitieren sowohl Immobilienbesitzerinnen und -besitzer als auch Mieterinnen und Mieter: 

      • Unabhängigkeit: Jede Wohneinheit erhält eine eigene Glasfaserleitung. 
      • Stabilität: Auch bei hoher Auslastung im Haus bleibt die Bandbreite konstant und liefert symmetrische Upload- und Download-Geschwindigkeiten. 
      • Zukunftssicherheit: Dank Gigabit-Geschwindigkeiten ist Glasfaser optimal für steigende Datenmengen und neue Technologien. 
      • Wertsteigerung der Immobilie: Ein Glasfaseranschluss erhöht die Attraktivität der Wohnungen und damit den Immobilienwert.